Eine gute Verträglichkeit und ein ausgezeichnetes Langzeit-Sicherheitsprofil bescheinigten internationale Experten der Tacrolimus Salbe auf einem Symposium im Rahmen des 18. Kongresses der EADV (European Association of Dermatology and Venereology) am 9. Oktober 2009 in Berlin. Tacrolimus-Salbe wird seit zehn Jahren zur Therapie der Neurodermitis eingesetzt. Über 24.000 Patienten wurden im Rahmen klinischer Studien mit Tacrolimus behandelt. Entsprechend umfangreiche Daten bestätigen die gute Verträglichkeit und das ausgezeichnete Sicherheitsprofil auch in der Langzeittherapie. Häufigste Nebenwirkung unter Tacrolimus-Salbe sind Hautreaktionen wie Brennen und Juckreiz. Diese treten jedoch nur vorübergehend auf, sind mild bis mittelstark ausgeprägt und führen selten zum Behandlungsabbruch, betonte Prof. Carle Paul aus Frankreich. Ein erhöhtes Risiko für Krebsentstehung unter der Behandlung mit Tacrolimus bestehe nicht – im Gegenteil. Unter der Behandlung mit dem Calcineurininhibitor Tacrolimus war das Risiko für nicht-melanozytären (also weissen) Hautkrebs sogar geringer als ohne Anwendung von Tacrolimus.
Kortison nicht für die Langzeittherapie geeignet
Auf die Problematik der Langzeitanwendung von Kortison ging Prof. Michael Cork aus Großbritannien ein. Bei längerer Anwendung von äusserlichen Kortisonpräparaten komme es durch die Anregung von Enzymaktivitäten zu einem hautverdünnenden Effekt.
Proaktiv die vordergründig erscheinungsfreie Haut behandeln
Die intensive Erforschung der Entstehung der Neurodermitis hat auch deutlich gemacht, dass der bisherige Standard bei der Behandlung eines akuten Ekzemschubes – die ausschließlich "reaktive Therapie" sobald Neurodermitis-Herde sichtbar sind – der Erkrankung nicht ganz gerecht wird. So machte Professor Thomas Bieber aus Bonn deutlich, dass eine unterschwellige Entzündung der Haut auch dann bestehen bleibt, wenn die äusserlichen Zeichen eines akuten Ekzemschubes abgeklungen sind. Er unterstrich, dass diese nicht sichtbaren Entzündungsherde die Grundlage für die Entwicklung weiterer Ekzemschübe bilden.
Diese neuen Erkenntnisse bilden die Grundlage für ein neues Behandlungskonzept – die proaktive Erhaltungstherapie: Dabei wird Tacrolimus-Salbe längerfristig zweimal pro Woche auf zuvor befallene Hautareale aufgetragen. Der neue Behandlungsansatz ermöglicht es erstmals, aktiv in die unterschwellige Entzündung zwischen den Ekzemschüben einzugreifen und so das Auftreten von akuten Ekzemschüben hinauszuzögern (Lesen Sie hierzu auch unseren Bericht in der Rubrik "Aktuelles" vom 8. Mai 2009).
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