Startseite Aktuelles Grundlagen Arztbesuch Diagnostik Therapie Vorbeugen Expert*innen-Rat Häufige Fragen Links Newsletter Impressum
 
menü | Startseite : Aktuelles

Aktuelles

Allergisches Kontaktekzem am Fuß

13. April 2010 - Priv. Doz. Dr. J. Geier, Dr. A. Köllner

Schuhe sind häufige Beute einer erfolgreichen Schnäppchenjagd. Doch die Freude an den neuen Tretern kann schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn das Leder mit Allergie auslösenden Substanzen behandelt wurde. Rötungen und juckende Bläschen an den Füßen sind ein Zeichen für eine so genannte allergische Kontaktdermatitis.

Im europäischen Ausland sind in den vergangenen Jahren einige hundert Fälle von schwer allergischen Kontaktekzemen durch Dimethylfumarat (DMF) aufgetreten. Die Substanz wird von Herstellern als Biozid zur Abtötung von Schimmelpilzen eingesetzt, um Transport- und Lagerschäden an Möbeln oder Schuhleder zu vermeiden. Mit der Chemikalie gefüllte Beutel werden in den Möbeln befestigt oder in die Schuhkartons gelegt; das DMF verdunstet, imprägniert das Leder und schützt so gegen Schimmel. DMF kann schon in geringen Mengen zu schweren Hautreaktionen bis hin zu akuten Atembeschwerden führen. Seit dem 1. Mai 2009 ist der Einsatz vom DMF EU-weit verboten. Aus Nicht-EU-Staaten tauchen jedoch immer wieder Schuhe, aber auch Möbel, im Handel auf, die mit DMF belastet sind. „In den skandinavischen Ländern, in England, Frankreich, Italien und Spanien wurden zahlreiche Fälle von Kontaktallergien gegen DMF beobachtet und beschrieben.

Aus Deutschland sind bisher keine Fälle bekannt, doch da die verdächtigen, überwiegend aus chinesischer Produktion stammenden Lederartikel weltweit vermarktet werden, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die DMF-Allergie überall in Europa, aber nicht in Deutschland auftritt“, so Privatdozent Dr. Johannes Geier von der Universitäts-Hautklinik Göttingen. Doch nicht nur die verbotene DMF-Substanz, auch andere legal beim Gerben von Leder eingesetzte Substanzen können eine allergische Kontaktdermatitis an den Füßen auslösen – allen voran die häufig verwendeten Chromverbindungen. „Typische Stellen eines durch Chromverbindungen im Schuhleder ausgelösten Kontaktekzems sind die Hautpartien unterhalb der Knöchel und über dem ersten Strahl, also der Großzehe und dem ersten Mittelfußknochen. Sieht ein Dermatologe die entsprechenden Symptome an dieser Lokalisation, denkt er sofort an eine durch die Schuhmaterialien ausgelöste Kontaktdermatitis. Denn an diesen Stellen kommt die Haut in besonders engen Kontakt mit dem Schuhleder“, erläutert Dr. Arno Köllner vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen.

Da so gut wie nie deklariert wird, mit welchem Verfahren das Leder eines Produktes gegerbt wurde, kann der Verbraucher nicht erkennen, ob eine durch Chrom ausgelöste Allergie oder eine harmlosere Ursache vorliegt. Kontaktekzeme verschwinden in der Regel, wie sie gekommen sind, sobald die auslösende Substanz konsequent gemieden wird. Der Hautarzt verschreibt eine Kortison-haltige Creme. „Diese Therapie wird sehr gut vertragen und führt zu einem raschen Behandlungserfolg. Aufgrund des kurzen Behandlungszeitraums ist auch nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen“, so Kontaktallergiespezialist Köllner.

Weitere News-Beiträge

2010
22. Dezember 2010 Schmuckallergie - O je, du fröhliche...... → mehr

24. November 2010 Damit die Erkrankung nicht vom Lernen abhält... → mehr

24. Oktober 2010 Pflege von Kleinkindern, Basispflege, proaktive Therapie ...... → mehr

23. September 2010 Trotz Handekzem den Job meistern... → mehr

10. September 2010 Damit die Haut im Beruf gesund bleibt... → mehr

9. September 2010 Die Hände sind unsere Visitenkarte... → mehr

7. August 2010 Tattoos als Reisesouvenir bergen Risiken... → mehr

9. Juli 2010 Gefahr durch Sonnenlicht ... → mehr

8. Juni 2010 Medikamente mit Wirkstoff Bufexamac vom Markt... → mehr

06. Mai 2010 Patienten für Studie an der Universität des Saarlandes gesucht... → mehr

11. März 2010 Bei Neurodermitis nicht zu viel verbieten!... → mehr

8. Februar 2010 Gezielt therapieren statt selber ausprobieren... → mehr

12. Januar 2010 Nahrungsmittelallergietests... → mehr

Archiv
2024 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2024 anzeigen
2023 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2023 anzeigen
2022 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2022 anzeigen
2021 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2021 anzeigen
2020 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2020 anzeigen
2019 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2019 anzeigen
2018 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2018 anzeigen
2017 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2017 anzeigen
2016 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2016 anzeigen
2015 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2015 anzeigen
2014 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2014 anzeigen
2013 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2013 anzeigen
2012 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2012 anzeigen
2011 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2011 anzeigen
2009 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2009 anzeigen
2008 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2008 anzeigen
2007 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2007 anzeigen
2006 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2006 anzeigen
2005 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2005 anzeigen
2004 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2004 anzeigen
2003 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2003 anzeigen
Die Inhalte von Neurodermitistherapie.info können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Experten-Sprechstunden sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss und beachten unsere Datenschutzerklärung.
© 2024 medical project design GmbH