Sonnenschein sorgt für Wohlbefinden, und in der Sommerzeit bessern sich oft auch die von Neurodermitis betroffenen Partien der Haut. Darüber hinaus ist das natürliche UV-Licht für die Produktion von Vitamin D unerlässlich, das unser Organismus vor allem für die Knochenbildung benötigt. Doch Licht und Sonne haben auch ihre Schattenseiten. Zuviel UV-Strahlung lässt unsere Haut „alt aussehen“: Fältchen bilden sich, und das Hautkrebsrisiko steigt.
„Wenn das schöne Wetter jedoch nach draußen in den Garten, zur Radtour oder ins Schwimmbad lockt, ist ein zuverlässiger Lichtschutz unerlässlich“, betont die Kölner Hautärztin Dr. Anne Hundgeburth. Denn zuviel Sonne stresst und schädigt die Haut durch Bildung freier Sauerstoffmoleküle – sogenannter freier Radikale – nachhaltig. Wird die Eigenschutzzeit der Haut überschritten, kommt es zu einer akuten Entzündung, dem Sonnenbrand. Für solche Strapazen hat die Haut ein „gutes Gedächtnis“: Wird die Haut immer wieder zuviel UV-Licht ausgesetzt, werden deren Reparaturmechanismen überfordert und es kommt zu chronischen Lichtschäden.
UVA ist für das sogenannte Photoaging, die lichtbedingte Hautalterung, verantwortlich. Die Strahlung dringt tief in die Lederhaut ein und lässt die elastischen und kollagenen Fasern erschlaffen – die Fältchenbildung wird beschleunigt und rote Äderchen treten verstärkt zu Tage. Noch aggressiver sind die kurzwelligen UVB-Strahlen, deren Energie in der Oberhaut freigesetzt wird. UVB ist primär für den Sonnenbrand verantwortlich, schwächt das Immunsystem der Haut und schädigt das Erbgut der Hautzellen - Hautkrebs kann die Folge sein.
Um die Lichtalterung nicht unnötig zu beschleunigen sowie die Hautkrebsgefahr zu mindern, gilt es, die wichtigsten „Sonnenregeln“ einzuhalten (siehe unten). Neben einem vernünftigen Umgang mit der Sonne und einem UVSchutz „von außen“ durch Textilien, hochwertige Sonnenschutzpräparate und eine gute Hautpflege mit Radikalfängern als Zellschutz empfiehlt Anne Hundgeburth auch einen Lichtschutz „von innen“: „Obst und Gemüse mit ihren zahlreichen hautschützenden sekundären Pfanzenstoffen sind essbare Faltenverzögerer“, erläutert die Hautärztin. Wichtige Radikalfänger sind besonders Carotinoide, die als gelbe, orange und rote Farbstoffe in Nahrungsmitteln zu finden sind. Carotinoide werden im Körper in Vitamin A überführt und können die Energie der freien Radikale in Wärme umwandeln, was zur Verzögerung von Zellalterungsprozessen beiträgt. Vitamin C hilft ebenfalls, freie Radikale unschädlich zu machen, und stärkt zusätzlich das Immunsystem, das durch die Sonne geschwächt wird. Gerade in der Sommerzeit tut daher eine Extraportion Obst und Gemüse der Haut besonders gut und trägt dazu bei, einer lichtbedingten Hautalterung vorzubeugen. Sonnenstrapazierte Haut sollte man übrigens nicht zusätzlich durch Schlafmangel, zuviel Alkohol oder Rauchen stressen. „Lieber zu Obst und Gemüse als zum Glimmstengel greifen“, empfiehlt die Hautärztin.
Hautarzt-Tipps: Die wichtigsten Sonnenregeln
• Aufenthalt im Schatten bevorzugen.
Doch Vorsicht: Auch hier
die UV-Strahlung nicht unterschätzen.
• Intensive Mittagssonne zwischen
11 und 15 Uhr meiden.
• Die Haut möglichst durch Kleidung
bedecken, vor allem für
Kinder sind Spezialtextilien mit
zertifiziertem UV-Schutz sinnvoll.
• Unbedeckte Hautareale mit
einem Sonnenschutzmittel eincremen,
das sowohl UVB- als
auch UVA-Filter enthält.
• Mindestens Lichtschutzfaktor
30 wählen, am Meer oder
im Hochgebirge besser Faktor
50+, möglichst Präparate mit
zusätzlichem Zellschutzsystem.
• Sonnenschutzmittel mindestens
eine halbe Stunde vor intensiver
Sonne reichlich auftragen. Sonnenterassen
wie Ohren, Nase,
Dekollete und Glatze nicht vergessen!
• Um den Lichtschutz zu erhalten,
Anwendung regelmäßig
wiederholen – vor allem nach
Wassersport oder schweißtreibenden
Aktivitäten. Verlängern
lässt sich die Schutzzeit durch
wiederholtes Eincremen allerdings
nicht.
• Bei Problemhaut und Hauterkrankungen wie z.B. Neurodermitis
vom Dermatologen
zum geeigneten Lichtschutz beraten
lassen!
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