Startseite Aktuelles Grundlagen Arztbesuch Diagnostik Therapie Vorbeugen Expert*innen-Rat Häufige Fragen Links Newsletter Impressum
 
menü | Startseite : Aktuelles

Aktuelles

Arzneimittelallergien

22. Februar 2011 - Dr. M. Häberle, Prof. H. F. Merk

Arzneimittelallergien k?¶nnen sich auf h?¶chst unterschiedliche Weise bemerkbar machen: Hautr?¶tungen, Quaddeln, Juckreiz, Schwellung der Schleimh?¤ute, Niesen, ??belkeit und anderes mehr. F??r den Hautarzt beginnt so regelrechte Detektivarbeit, denn die meisten Betroffenen und allergologisch ungeschulte ?„rzte ziehen Medikamente als Ausl?¶ser h?¤ufig nicht in Betracht.

Neben ihrer erwünschten Wirkung haben alle Arzneimittel Nebenwirkungen, dazu zählen oft auch allergische Reaktionen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Präparat als Tablette, Infusion, Zäpfchen oder Salbe angewendet wurde - jedes Arzneimittel ist verdächtig. Dann wird der Dermatologe zum Ermittler mit nicht selten mehreren "Unbekannten", denn besonders alte Menschen und chronisch Kranke müssen häufig mehr als ein Medikament einnehmen.

"Mit zwei Quadratmetern ist die Haut unser größtes immunkompetentes Organ. Da die meisten allergischen Reaktionen nach Medikamenteneinnahme sich folglich auf der Haut zeigen, müssen Betroffene umgehend den Hautarzt aufsuchen", rät Dr. Michael Häberle, niedergelassener Dermatologe in Künzelsau. Häberle sieht die sorgfältige Anamnese, also die systematische Befragung des Patienten, als geeignetes Mittel, Medikamente als Auslöser für die allergische Reaktion dingfest machen zu können.

"Es kommt entscheidend darauf an, in welchem zeitlichen Rahmen sich die allergische Reaktion abspielt. Viele Patienten gehen angesichts der Symptome zunächst von einer nahrungsmittelbedingten Reaktion aus. Die genaue Befragung durch den allergologisch geschulten Arzt gibt hier Aufschluss", so Häberle. "Das höchste Risiko, eine Arzneimittelallergie zu entwickeln, bergen Antibiotika. Das liegt aber weniger am Medikament selbst, sondern daran, dass Antibiotika gegen Infektionen gegeben werden. Die Infektion bildet im Körper die Rahmenbedingungen für eine Sensibilisierung, also eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Medikament", erklärt Prof. Hans F. Merk, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) und Direktor der Universitätshautklinik in Aachen. Als zweite große Gruppe der risikobehafteten Wirkstoffe gelten nach Auskunft Merks die Antikonvulsiva oder Antiepileptika. Aber auch sehr viel gebräuchlichere Wirkstoffe wie etwa Acetylsalicylsäure (ASS) führen immer wieder zu allergieähnlichen Symptomen.

Die allergischen Symptome selbst geben keinerlei Aufschluss über die Ursache, nur die zeitliche Nähe zur Medikamenteneinnahme legt den Verdacht einer Arzneimittelallergie nahe. Und auch hier gibt es Schwankungen: "Die Symptome können unmittelbar oder erst mehrere Tage nach Einnahme des Medikaments auftreten. Nesselsucht, asthmatische Reaktionen oder auch der anaphylaktische Schock erfolgen sehr schnell, während eine Vaskulitis, also eine Entzündung von Blutgefäßen, erst nach einigen Stunden auftritt. Als Spätreaktionen sehen wir die Exantheme auf der Haut mit Rötungen, Pusteln oder auch bläschenartigen Quaddeln und Juckreiz, gelegentlich auch Bläschen bis zur Blasenbildung", so der Direktor der Hautklinik Aachen.

Um diese Reaktionen einem bestimmten Wirkstoff zuordnen zu können, ist eine Allergiediagnostik notwendig, die innerhalb von sechs Monaten nach der Reaktion erfolgen sollte - verbunden mit der Ausstellung eines Allergiepasses, um Betroffene besser zu schützen. Ein solcher Pass gibt im Falle eines Unfalls oder bei stationärer Aufnahme dem behandelnden Arzt Aufschluss über die Allergie, so dass er die medikamntöse Behandlung gezielt darauf einstellen kann.

Weitere News-Beiträge

2011
14. Dezember 2011 Kontaktallergien in der Weihnachtszeit... → mehr

14. November 2011 Qualität statt Quantität: Empfindliche Haut richtig pflegen... → mehr

14. Oktober 2011 UV-Therapie - mit sanfter UV-Strahlung gegen Neurodermitis... → mehr

14. September 2011 Chronisches Handekzem... → mehr

14. August 2011 Photosensibilisierung... → mehr

27. Juni 2011 Psychische Folgen der Neurodermitis vermeiden... → mehr

27. Mai 2011 Eröffnet Allergietherapie neue Chancen bei Neurodermitis?... → mehr

27. April 2011 Hautausschlag durch Raupen des Eichenprozessionsspinners... → mehr

23. März 2011 Weniger Neurodermitis bei Kindern dank Nutztieren und Katzen... → mehr

22. Januar 2011 Buchtipp: Genießerküche für Allergiker... → mehr

Archiv
2024 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2024 anzeigen
2023 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2023 anzeigen
2022 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2022 anzeigen
2021 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2021 anzeigen
2020 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2020 anzeigen
2019 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2019 anzeigen
2018 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2018 anzeigen
2017 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2017 anzeigen
2016 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2016 anzeigen
2015 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2015 anzeigen
2014 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2014 anzeigen
2013 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2013 anzeigen
2012 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2012 anzeigen
2010 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2010 anzeigen
2009 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2009 anzeigen
2008 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2008 anzeigen
2007 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2007 anzeigen
2006 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2006 anzeigen
2005 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2005 anzeigen
2004 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2004 anzeigen
2003 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2003 anzeigen
Die Inhalte von Neurodermitistherapie.info können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Experten-Sprechstunden sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss und beachten unsere Datenschutzerklärung.
© 2024 medical project design GmbH