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Hautausschlag durch Raupen des Eichenprozessionsspinners

27. April 2011 - Dr. Reinhard Leitz

Bald ist es wieder soweit: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners weben ihre Nester an Eichen und Buchen in Parks und an Waldrändern. Dermatologen raten dringend, Abstand zu halten, denn die giftige Behaarung der Tierchen können heftig juckende Hautausschläge und sogar Asthmaanfälle auslösen.

Die gespinstartigen Nester erregen Neugier: bis zu einem Meter groß messen die Behausungen der Raupe, in denen unzählige der haarigen Bewohner bis zur Verpuppung leben. Die Haare enthalten ein starkes Eiweißgift, das unmittelbar nach dem Kontakt mit der menschlichen Haut zu einem fast unerträglichen Juckreiz führt, dem ein Hautausschlag in Form von hellroten, Insektenstichen ähnelnden Quaddeln und Pusteln folgt. Auch allgemeines Unwohlsein, Augen- oder Rachenentzündungen sowie schmerzhafter Husten und Asthma können die Folge sein. Dazu ist nicht einmal ein direkter Kontakt mit der Raupe nötig.

"Es wäre fatal, aus Neugier die Nester etwa mit einem Stock zu traktieren. Die Härchen der Raupe brechen sehr leicht ab und verteilen sich in der Luft, so dass man dann wie in einem Gifthagel steht", warnt Dr. Reinhard Leitz vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Doch auch ohne sein solches sinnlos aggressives Verhalten sind Spaziergänger und Anwohner nicht sicher. "Die gefräßigen Raupen wechseln aufgrund ihres Größenwachstums häufiger die Haut, daher liegen unter den befallenen Bäumen zahllose Raupenhüllen." Die Härchen, die eigentlich dem Schutz der Tiere vor Fressfeinden dienen, werden dann vom Wind umhergewirbelt und können über mehrere hundert Meter ihre toxische Wirkung entfalten. "Betroffene wissen in der Regel gar nicht, wodurch der massive Juckreiz und die Hauterscheinungen ausgelöst werden", erläutert der in Stuttgart niedergelassene Hautarzt. Allerdings ist der Befall der Bäume in den letzten Jahren nach einer rigorosen Bekämpfung durch Feuerwehr und Spezialunternehmen mittlerweile sehr viel weniger ausgeprägt.

"Es handelt sich bei den Haut- und Atemwegserscheinungen nicht um allergische, sondern um eine durch das Gift hervorgerufene pseudo-allergische Reaktion. Das heißt, jeder Mensch zeigt diese Symptome, nicht etwa nur empfindliche Allergiker. Doch bei solcher Art vorbelasteten Menschen können die Reaktionen noch schwerwiegender ausfallen", so Leitz, dem aus der wissenschaftlichen Literatur auch Fälle von anaphylaktischen Schock durch Raupenhaare bekannt sind - ein lebensbedrohlicher Zustand.

Die Behandlung ist unspektakulär aber wirksam. "Kortison als Creme gegen die juckenden Pusteln oder eine Injektion bei Atembeschwerden zeigt schnelle und effektive Wirkung. Auch Antihistaminka dämmen die Beschwerden ein", weiß der Hautarzt. Vorraussetzung für die effektive Therapie ist die korrekte Diagnose. Dermatologen, denen das Phänomen bestens bekannt ist, fragen bei den beschriebenen Hautausschlägen unklarer Herkunft im Frühjahr und Frühsommer nach Ausflügen oder Spaziergängen im Grünen.

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