Bis zu 13% aller Kinder und 2-3% der Erwachsenen in Deutschland sind von dem Krankheitsbild "Neurodermitis" betroffen. Die chronische Hauterkrankung tritt dabei häufig zusammen mit anderen allergischen Erkrankungen auf. Bei der Behandlung empfiehlt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft eine Stufentherapie, die an den Schweregrad der Ekzeme angepasst ist.
Bei Patienten mit trockener Haut (Stufe 1) sollen die betroffenen Stellen lokal behandelt werden, um den Juckreiz und die Entzündung zu bekämpfen. Auch ist es wichtig, die Auslöser der Neurodermitis, wie beispielsweise Allergene, so gut wie möglich zu meiden. Bei leichten Ekzemen (Stufe 2) können darüber hinaus antientzündlich wirkende Cremes aufgetragen werden, die als Wirkstoff entweder Kortison oder Pimecrolimus und Tacrolimus enthalten, sogenannte Calcineurininhibitoren. Calcineurininhibitoren sollten vor allem in sensiblen Hautbereichen, u.a. dem Gesicht, zum Einsatz kommen. So können kortisontypischen Nebenwirkungen, wie z. B. eine Hautverdünnung vermieden werden.
Sind die Ekzeme der Neurodermitis ausgeprägter (Stufe 3), können zusätzlich stärker wirksame Arzneimittel aus der Wirkstoffgruppe der Glukokortikoide oder Calcineurininhibitoren eingesetzt werden.
Gut zu wissen: Die Experten der Leitlinienkommission weisen nochmals darauf hin, dass sich der Verdacht, dass topische Calcineurininhibitoren das Krebsrisiko erhöhen, nicht bestätigt hat. Bei der Auswertung umfangreicher Studienergebnisse fand man keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko.
Bei der letzten Stufe mit anhaltenden, schwer ausgeprägten Ekzemen (Stufe 4) empfehlen die Leitlinien Medikamente, die das Immunsystem regulieren und damit den Entzündungsprozess stoppen.
Quelle: Die S2k-Leitlinie "Neurodermitis" ist im Journal der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie (2016 Jan;14(1):92-106) veröffentlicht.
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