Autor: LaK |
Sehr geehrte Damen und Herren, unser Baby ist jetzt 6,5 Monate alt und hat seit ca. 3 Wochen in der Armbeuge laut Kinderarzt "ein Ekzem, dass sich zu Neurodermitis entwickeln könnte". Ich habe 6 Monate voll gestillt und vor einer Woche den ersten selbstgekochten Karottenbrei eingeführt. Unter Einführung des Breis hat sich das Ekzem weder verschlechtert noch verbessert. Ich selbst habe eine chronische Neurodermitis an den Händen, phasenweise war auch der ganze Körper stark befallen (famililäre Vorbelastung). Nun stellt sich die Frage, ob wir mit der Beikosteinführung weiter nach dem Ernährungsplan des FKE Dortmund verfahren sollen. Ich habe gelesen, dass selbst bei Allergierisiko eine Konfrontation des Immunsystems propagiert wird. Aber gilt dies auch, wenn bereits Symptome - wie bei uns das Ekzem/Neurodermitis - vorhanden sind? Sollten wir uns mehr Zeit beim Einführen von Lebensmitteln lassen oder evtl. doch auf manche verzichten? Würden Sie z.B. Fleisch dennoch einführen - wäre hier Pute oder Rind besser? Wie ist es mit Fisch - welche Sorte eignet sich? (Fisch soll ja das Allergierisiko mindern...) Wie ist es mit der Milch im Milch-Getreide-Brei: 200 ml Vollmilch beimengen, verdünnte Milch oder lieber HA-Milch verwenden? Und dann soll die frühe Einführung von Gluten ja auch einer Zöliakie vorbeugen - welches Getreide wäre in unserem Fall am verträglichsten? Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Antwort, mit freundl. Grüßen LaK |
Dr. Imke Reese Expertin Beiträge:74 | 2012-11-20 |
Sehr geehrte Fragestellerin Ein bereits bestehendes Ekzem bringt die Beikosteinführung nicht durcheinander. Auch Ihr Kind sollte ganz normal die empfohlenen Breie erhalten. Ob Sie Pute oder Rind einführen, hängt vor allem von der Vorliebe Ihres Kindes ab. Rind enthält etwas mehr Eisen, aber bei den kleinen Mengen ist das unterm Strich nicht wirklich relevant. Fisch können Sie einführen, wenn der Mittagsbrei vollständig aufgebaut ist, d.h. Gemüse, Kartoffel, Fleisch und Öl enthält. Sie tauschen dann einmal die Woche Fleisch gegen Fisch aus. Auch die Milch können Sie ganz normal einführen. Wenn Sie Bedenken haben, verdünnen Sie die Milch anfangs stark und geben nach und nach weniger Wasser dazu, bis Sie bei 200 ml vollfetter Milch angelangt sind. Gluten sollte nur in kleinen Mengen und möglichst während noch gestillt wird, gegeben werden. Am einfachsten erreichen Sie das, wenn Sie Ihrem Kind ab und zu einen Zwieback, eine Dinkelstange oder ein Stück Brot zum Lutschen geben. Ein Buchtipp zum Schluss: Allergien vorbeugen. Systemed Verlag. Darin werden Ihre Fragen ausführlich und mit viel Hintergrundinformation beantwortet. Herzliche Grüße Imke Reese |
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