Autor: svkma |
Sehr geehrte Experten, unser Sohn (20 Monate alt) leidet unter Neurodermitis (SCORAD-Wert 25). Wir halten zwei Katzen zu Hause. Ein Bluttest (RAST-Klasse 2.5) sowie ein Prick-Test auf Katzenallergene ist positiv ausgefallen. Es ist schwer zu beurteilen, ob diese Ergebnisse eine klinische Relevanz haben. Bisher ist uns nicht aufgefallen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Kontakt zu den Katzen und der Auspägung der Neurodermitis gibt. Die längste Zeit, die unser Sohn keinen Kontakt zu Katzen hatte, waren 9 Tage (Urlaub). In dieser Zeit hat sich das Hautbild nicht gebessert (sogar eher verschlechtert). Würden Sie empfehlen, die Katzen wegzugeben, um allergischem Asthma vorzubeugen? Ich habe die Leitlinien-Empfehlungen zu Asthma so verstanden, dass man bei Neurodermitikern sekundär-präventive Maßnahmen ergreifen und daher Katzenkontakt meiden sollte (dies sogar unabhängig von Testergebnissen). Empfehlen Sie weitere Allergie-Testungen (z.B. Atopie-Patch-Test oder einen Test mit den Haaren unserer Katzen)? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort MfG |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:341 | 2012-07-15 |
Sehr geehrte Fragestellerin Katzen verfügen alle über das gleiche Allergen (Fel D1). Weitere Testungen würden daher keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn bringen. Eine Sensibilisierung ggb. Katzenallergen liegt offenbar vor. Als Allergie würde man es erst bezeichnen, wenn passende klinische Symptome wie Bindehautentzündung, Fließschnupfen oder Asthma hinzutreten. Ob man bei atopischer Neigung, wie in diesem Fall grundsätzlich auf felltragende Tiere, besonders Katzen verzichten muss, ist umstritten. Diese Frage wurde auch auf dem europäischen Allergiekongress der EAACI in Warschau 2009 kontrovers diskutiert. Eine deutliche Mehrzahl der anwesenden Allergologen plädierte für ein Meidungsverhalten bereits vor Auftreten klinischer Symptome Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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