Autor: Siebzehn | Unser Kinderarzt sagte mir beim letzten Arztbesuch, dass neueste Studien herausgekommen seien, die belegen, dass im Tierversuch Elidel Krebs erregt haette. Kennen Sie diese Studien auch, und was ist davon zu halten? |
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:143 | 2005-04-15 |
Sehr geehrte Fragestellerin, Die Irritation, von der Sie berichten, hat leider auch viele andere unserer Patienten erreicht, so daß ich Ihre Verwirrung sehr gut nachvollziehen kann. Leider entbehrt diese Meldung einer ansonsten recht renomierten Tageszeitung der wissenschaftlichen Grundlage. Wenn eine Einzelperson behaupten würde, Pimecrolimus und Tacrolimus würde Krebs erzeugen, so müßte diese Person ihre Behauptung beweisen und könnte bei einem Fehlen der Beweise mit juristischen Konsequenzen rechnen. Es gibt nämlich keine neuen Daten zur angeblichen Krebserzeugung durch diese Stoffe. Ich selbst habe mir die Rohdaten angesehen, auf die sich diese Pressemitteilung gestützt haben will und auf den ersten Blick mehrere Ungereimtheiten entdeckt. Ein erhöhtes Krebsrisiko lässt sich daraus jedenfalls nicht ableiten. Es handelt sich bei der Meldung um eine auf dem Pressewege im "Stille-Post-System" aufgebauschte, wissenschaftlich nicht belegbare Ansicht einer Gruppe ohne hautfachärztliche Expertise. Es gibt derzeit keinen Anhalt dafür, daß die ärztlich überwachte äußerliche Anwendung von Tacrolimus Salbe oder Pimecrolimus Creme bei atopischem Ekzem Krebs verursachen würde. Von daher können Sie beruhigt sein. Priv. Doz. Dr. A. Wollenberg |
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