Autor: abcmama | Hallo! Mein Sohn ist 8 Monate alt und hat seit er 2 Monate ist Neurodermitis. Ekzeme vorallem am Rumpf, aber auch an den Extremitäten und am Hals. In Absprache mit dem Hausarzt verwenden wir Hydrokortison und Fettcreme. Muss vielleicht dazu sagen, dass wir im Ausland leben und man hier nur in Extremfällen an Spezialisten überwiesen wird. Wir schmieren nun seit einigen Monaten mit Hydrokortison und die Haut sieht ok aus. Sobald wir aber ausschleichen wollen, wird es schlimmer. Wir haben bisher ca 50 g Hydrokortison verwendet. Sollen wir wirklich so weiter machen, solange es nötig ist, oder muss man vielleicht eine andre Behandlung erwägen? Stärkeres Kortison? Es wurde kein Abstrich oder Allergietest gemacht. Eine zweite Frage: was können wir gegen seinen Juckreiz tun? Vielen Dank für Ihre Antwort! |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:341 | 2014-02-11 |
Sehr geehrte Fragestellerin Ein Wechsel auf ein stärkeres Cortisonpräparat ist nicht sinnvoll, wenn auch mit Hydrocortison ein guter Hautzustand zu erreichen ist. Das Ausschleichen muss sehr langsam erfolgen und mit absolut konsequenter Hautpflege kombiniert werden. Zur Juckreizlinderung wird immer gerne Fenistil eingesetzt, auch wenn wir wissen, dass der Juckreiz bei der Neurodermitis nur zu einem kleinen Teil über Histamin vermittelt wird. Die Alternative einer Lichttherapie scheidet aber im Säuglingsalter aus. Auch die topischen Immunmodulatoren (Elidel, Protopic) sind erst ab dem 2. Lebensjahr zugelassen und scheiden damit für eine sebstgesteuerte Therapie aus. Unter engmaschiger fachärztlicher Kontrolle werde diese Produkte auch schon off label, d.h. außerhalb der Zulassung früher eingesetzt. Cremes mit desinfizierenden Zusätzen z.B. Chlorhexidin sind bei manchen Varianten der Neurodermitis hilfreich. Ob ein Allergietest schon sinnvoll ist, kann man nur nach einer entsprechenden allergologischen Anamnese entscheiden. Letztlich ist eine hartnäckige Neurodermitis beim Säugling eben sehr wohl ein Krankheitsbild, das in die Hand eines Spezialisten gehört. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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