Autor: Penny Lane |
Liebe Doktoren und Forenmitglieder, Ich habe folgendes Problem: seit meiner Kindheit (ich bin jetzt 32) quäle ich mich nun schon mit der Neurodermitis (atopische Dermitis/atopisches Exem) herum. Anfangs durch trockene, juckende Beughöhlen meiner Extremitäten, entwickelte diese Krankheit sich zu stark juckende Flechten und findet nun seinen Höhepunkt auf der Nackenebene, als nässende großflächige Wundherde. Typische "Pusteln" auf den Armunterseiten incl. Und nicht nur das. Mein Immunsystem ist dermaßen damit beschäftigt, das andere, bis dato unauffälligere Allergene ungehindert meinen Körper zusätzlich belasten. Das heißt: heftig geschwollenes (Paragraphen-) Auge, anscheinend durch Pollenflug (Birke und/oder Beifuß, was anderes wüsste ich jetzt nicht) ausgelöst, Unverträglichkeit von Haarfärbemittel (rechtes Ohr stark belastet), und, als wäre das nicht schon genug, extreme Überreaktion der Haut auf Dämmwolle und diverse Behandlungsmethoden vom Zahnarzt (UV-Reiniger, Sandstrahler). Alles zusammen: Ich sehe aus wie ein Monster und schlafe kaum noch. Und alles, was diese Hautärztin mir verschreibt ist Prednesolon (!!!!) Und irgendeine Kortisonsalbe???? 1. Prednesolon wollte ich gar nicht, denn es sorgt aus langfristige Sicht für Nebenniereninsuffizienz (siehe meine Schwiegermutter). Auch wenn ich dieses Präparat nur kurzfristig einnehme, es ist KEINE Lösung. Und die Salbe hilft nur Oberflächlich und wegen dem Kortison kann die Haut auch noch "ausdünnen". Ich schätze, dass normale Hautärzte so ziemlich überfordert sind, denn; weder Citirizin, noch sonstige Antihist. Haben geholfen. Was also wäre die "Endlösung"? Bitte um sinnvolle Hilfe, bin verzweifelt! Danke |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:540 | 2016-05-30 |
Sehr geehrte Fragestellerin Kortisontabletten können zwar sehr hilfreich sein, um schnell einen erträglichen Hautzustand wieder herzustellen. Für die langfristige Therapie sind sie leider ungeeignet. Auch Kortisoncremes sind zumindest an empfindlichen Körperstellen (Augenlid, Hautfalten...) für eine wirkliche Langzeittherapie ungeeignet. Diese ist die Stärke der topischen Immunmodulatoren (Elidel, Protopic), die kortisonähnliche Wirkungen entfalten, ohne auf den Kollagenstoffwechsel einzuwirken. Sie können daher die "Ausdünnung" der Haut nicht bewirken. Antihistaminika haben bei der Neurodermitis leider nur einen geringen Effekt, da der größte Teil des Juckreizes bei der Neurodermitis über Substanz P und andere Stoffe vermittelt wird und nur ein geringer Teil über Histamin. Antihistaminika können daher nur den Teil des Juckreizes lindern, der über Histamin vermittelt wird, der Rest bleibt. Es gibt jedoch viele Pflegecremes mit juckreizlindernden Bestandteilen (z.B. Polidocanol) und natürlich wirken auch die Kortisoncremes und die topischen Immunmodulatoren juckreizlindernd. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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