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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Lippenleckekzem
2005-02-28
Autor:
frosch
Hallo,
es geht um meine Tochter ( 11 ) sie hat Neurodermitis schon 10 Jahre.
Sie hatte lange Zeit ruhe , vor einen Halben Jahr bekam sie wieder einen neuen Schub. Den haben wir mit einer Eigenblutbehandlung und Darm-
reinigung gut in den Griff bekommen.Was ihr noch großen Kummer macht ist ihr Lippenleckekzem.Sie bemüht sich schon nicht zu lecken und cremt mit Posiformin.Die creme hilft schon aber das Ekzem geht nicht weg.Sie zu trösten das bald der frühling kommt und damit besser Temperaturen hilft in dem Teeniealter leider nicht.Ich hoffe sie können uns helfen es macht nämlich keinen Spaß das eigene Kind so leiden zu sehen.
Mit hoffnungsvollen Gruß
Frosch
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:341
2005-03-05
Sehr geehrte Fragestellerin,



Kinder und Jugendliche entwickeln oft Lippenekzeme. Das besonders Schwierige
dabei ist, dass die betroffenen Stellen häufig mit der Zunge befeuchtet
werden, was das störende Spannungsgefühl an der Haut oder den Lippen
vorübergehend zu bessern scheint. Aber durch das häufige Befeuchten der
Lippen entsteht eine Irritation, die die bestehende Entzündung noch
verstärkt, man nennt das dann ein "Lippenleckekzem". Darüber hinaus können
durch das Lecken eventuell auf der Zunge vorhandene Hefepilze auf die Haut
um den Mund gelangen. Hierdurch kann das Ekzem besonders hartnäckig werden.



Zusammen mit dem behandelnden Hautarzt muss eine auf das individuelle
Hautbild abgestimmte Pflege und Behandlung gefunden werden. Hierbei ist es
hilfreich, die folgenden Punkte zu beachten:



1. Wie schon von Ihnen erwähnt, ist das `nicht-Lecken` ein sehr wichtiger
Betandteil der Therapie. Dies ist im Alter von 11 Jahren im Allgemeinen auch
schon gut umsetzbar.



2. Besteht eine Hefepilzbesiedelung der Zunge? Wenn ja, muss diese
mitbehandelt werden. Zudem muss dann die gewählte Creme für den äusseren
Mundbereich auch einen Antihefepilzwirkstoff enthalten. Es gibt auch
Kombinationspräparate eines schwachen Cortisons mit
Antihefepilzwirkstoffen. Die Wahl einer Zinkpaste als Grundlage kann
die Abheilung begünstigen, kommt allerdings bei Teenagern wegen der
weißen Farbe sicher nur zur Nacht in Betracht.



3. Während und vor allem nach Behandlung des Ekzems muss eine regelmässige
Pflege des betroffenen Bereiches erfolgen.



4. Erweist sich das Ekzem auch unter Beachtung der genannten Aspekte als
sehr hartnäckig , kann eine cortisonfreie Therapie mit den neuen
Immunmodulatoren (Wirkstoffe Pimecrolimus o. Tacrolimus) in Erwägung gezogen
werden.



5. Eher unwarscheinlich ist eine Kontaktallergie z.B. gegen einen
Inhaltstoff einer der bisher verwendeten Cremes oder Zahnpasta.
Besteht hierfür dennoch der
Verdacht, kann ein Pflastertest am Rücken (Epikutantest) durchgeführt
werden.



Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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