Autor: Susa |
Nach 17 Jahren ohne Neurodermitis ist 2Wochen nach Geburt meines Kindes (4Monate) zuerst d.Oberlippe extrem ausgetrocknet u.am Kinn war d.typische Neuro-Juckreiz sehr stark. Mit viel Pflege, Disziplin,viel trinken (Stillprozess anregen) ging das so 2,5 Monate noch gut. Dann folgte extremer Juckreiz in den Augen u.es kam zur Bindehautentzündung. Der Augenarzt stellte zu trockene Augen u.defekten Tränenfilm fest. In dem Moment der kaputten Augen wurde der Hautzustand um den Mund deutlich besser. Wg. dem engen körperlichen Umgang mit Baby bekam ich Antibiotikatropfen mit Kortison für die Augen. Die Augen wurden besser, die Haut am Mund schlechter. Nach dem ersten Hautarzttermin cremte ich drei Tage Cortison aber danach kam es wie befürchtet stärker zurück. Auch die Bindehautentzündung! Nun bekam ich Elidel f.d. Lider u. Fucidine-Hautantibiotikum f.d.Lippen. Dazu Ciclafate Creme zur Pflege. Auf die Lippen sollen noch Pads in Schwarz- o. Grüntee getunkt, aufgelegt werden. Dazu erneut antibiot.Augentropfen. Nach der ersten Elidel-Anwendung brannte es meine Lider weg. Die sind jetzt offen. Die Fucidine wirkt ebenfalls äußerst schmerzhaft, als würde eine Nähmaschine über die Lippen rattern. Nach 2Tagen Anwendung sind d.Lippen weiterhin offen u.nässen. Ich kann nur noch mit Strohhalm trinken u.essen nur, wenn die Lippen nicht berührt werden. Ich kann die Lippen nicht verziehen, kein Lachen mehr fürs Baby, Berührung ist auch eingeschränkt, da unser Baby gerade in dem Stadion ist, Gesichter anzufassen,zu erkunden. Braucht es nicht eine Hormoncreme, es ist doch hormonell bedingt, dass ein Neuroschub nach Schwangerschaft kommen kann? Die Cremes sind schmerzhaft, kann ich aufhören? |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:540 | 2016-02-07 |
Sehr geehrte Fragestellerin Ein Neurodermitisschub kann durch den Streß, den die hormonellen Umstellungen nach der Schwangerschaft verursachen, mitgetriggert werden. Genauso können die Belastungen der Geburt und die Lebensumstellung nach der Geburt eine wesentliche Rolle spielen. Nicht jedoch ist die Neurodermitis ein Nachschwangerschaftshormonmangel, so dass auch die Gabe von Hormonen (Creme/Tabletten) das Problem nicht lösen würde. Wenn ein Neurodermitisherd sehr aktiv ist, dann ist jede Berührung und damit auch jede Creme (egal mit welchem Wirkstoff, ggf. sogar ohne Wirkstoff) unangenehm bis unerträglich. Dies gilt besonders für die topischen Immunmodulatoren (Elidel, Protopic), die schon von vornherein bei einem großen Teil der Patienten in der ersten Woche der Anwendung auf der Haut Brennreiz verursachen. Es empfiehlt sich daher mit den Cortisoncremes zu beginnen, da diese die Empfindlichkeit am schnellsten herabsetzen, um dann mit einem topischen Immunmodulator zur Stabilisierung des Befundes fortzufahren. Die von Ihnen beschriebenen Pflegemaßnahmen und Teeumschläge sind ebenfalls etwas, was auch wir bei akuten Ekzemen empfehlen. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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