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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie bei Erwachsenen

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Thema: Neurodermitis ausgelöst durch Herpes?
2004-12-14
Autor:
tunigwa
Ich hatte des öfteren schon Neurodermitis in der Armbeuge, aber nie sehr schlimm. Vor drei Monaten war ich jedoch im Krankenhaus wegen einem superinfizierten Exzema (oder so). Ich musste drei Wochen bleiben, da sich herausstellte, dass das keine Neurodermitis ist, sondern Herpes in ganzen Gesicht, Schultern, Hals, Brust und Bauch bis hin zur Leiste. In dieser Zeit habe ich viele Infusionen bekommen und auch Cortison. Nach vier Wochen durfte ich das Cortison absetzen und kurz darauf bekam ich Ausschlag am gesamten Körper, auch an Stellen, die vom Herpes nicht betroffen waren. Seitdem war ich wegen dem Ausschlag (keine Bläschen) ca. noch vier Mal ambulant im Krankenhaus und immer wieder wurde mir Cortison verschrieben. Das heißt, ich nehme es jetzt seit drei Monaten durch. Mittlerweile hilft es auch schon gar nicht mehr und mir werden stärkere Sachen gegeben.
Gibt es denn keine anderen Therapien oder Behandlungsmöglichkeiten? Und ist es möglich, dass Herpes sowas auslöst? Und könnte es der Medikamentenüberfluss im Krankenhaus ausgelöst haben?
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:540
2004-12-22
Sehr geehrte Fragestellerin/Sehr geehrter Fragesteller,

Sie schildern in Ihrer mail ein Eczema herpeticatum, d.h. ein Infekt mit einem Herpesvirus bei Neurodermitis. Bei dieser Erkrankung sind schwere Verläufe, die längere Krankenhausaufenthalte mit antiviralen Infusionen und Cortison erforderlich machen nicht ungewöhnlich. Zu diesem Zeitpunkt wird es vermutlich keine vernünftige Therapiealternative gegeben haben.

Inwiefern nach durchgestandenem Eczema herpeticatum und offensichtlich immer noch ausgeprägter Neurodermitis Alternativen in der Behandlung bestehen, hängt sehr vom aktuellen Hautzustand ab. Sie beschreiben, dass das Cortison mittlerweile weniger wirke als am Anfang. Dieser Effekt der Tachyphylaxie ist beim Cortison leider bekannt. Die modernen topischen Immunmodulatoren (Pimecrolimus, Tacrolimus) haben diesen Effekt nicht. Sollte also kein viraler oder bakterieller Infekt mehr vorliegen und der Wirkeffekt eines mittelstarken Cortisons erforderlich sein, wären topische Immunmodulatoren eine gute Alternative zu mehrmonatiger Cortisongabe.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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