Autor: trixi |
liebes expertenteam, mein Baby ist 5 Monate alt und hat die Diagnose Neurodermitis. nun meine frage, wir haben 3 katzen im haushalt. allergietest wurde noch nicht vollzogen. müssen die katzen weggeben werden? besteht ein höheres Risiko das meine Baby allergisches Asthma entwickelt durch die katzenhaltung? welcher allergietest ist sinnvoll? vielen dank für die antwort |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:341 | 2013-12-28 |
Sehr geehrte Fragestellerin Mit der Diagnose "Neurodermitis" ist man als erfahrener Dermatologe im ersten Lebensjahr sehr vorsichtig. Es gibt sehr viele "Säuglingsekzeme", die das gleiche klinische Bild zeigen und innerhalb des ersten Lebensjahres wieder verschwinden. Tierhaltung während des ersten Lebensjahres ist offenbar geeignet das Risiko für Erkrankungen des atopischen Formenkreises (allergischer Schnupfen, Asthma, Neurodermitis) zu reduzieren! Das ist die Aussage, die sich hinter der sogenannten "Kuhstallhypothese" verbirgt. Die Untersuchung bezieht sich jedoch auf Kinder, die ihr erstes Lebensjahr im landwirtschaftlichen Umfeld (d.h. wirklich mit Stallkontakt, nicht nur "wohnen auf dem Lande") verbracht haben. Katzenhaltung wird hier vermutlich nicht ausreichen. Für das höhere Lebensalter, ist sogar eher mit einem erhöhten Risiko insbesondere für Asthma zu rechnen. Für die Diagnostik wird ein Pricktest und zur Bestätigung ggf. eine Bestimmung von spezifischem IgE im Blut (sog. RAST) durchgeführt. Wir empfehlen in unserer Praxis Familien mit einem hohen atopischen Risiko (z.B. wenn beide Eltern Neurodermitiker sind) keine Anschaffung felltragender Tiere. Ein Abschaffung von Tieren empfehlen wir nur bei positivem Allergietest und passender Klinik. Wir halten die Datenlage aktuell nicht ausreichend für ein rigoroseres Vorgehen. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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