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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Neurodermitis beim Säugling
2012-03-22
Autor:
erbse
Unser Sohn (4 Monate) hat Neurodermitis seit dem 3. Lebensmonat, die sich kontinuierlich verschlechtert. Besonders betroffen sind Stirn und Wangen, die stark gerötet und wund sind, stark nässen und jucken. Am Körper überwiegen derzeit noch münzgroße trockene, gerötete Stellen, teilweise mit einzelnen Pusteln. Phasen mit annähernd gesunder Haut gibt es nicht mehr. Die KÄ meidet Kortison, verschreibt Dermaplant, Zinksalbe, Bepanthen und rät zu speziellen Hautpflegeserien, ohne Erfolg. Ich stille noch voll und meide bereits Kuhmilch, Zitrusfrüchte, Tomaten u. weitere als häufige Trigger bekannte Nahrungsmittel, führe zudem Ernährungstagebuch- allein eine Besserung oder wenigstens das Verhindern einer weiteren Verschlechterung erreiche ich damit nicht. Eine Heilpraktikerin empfahl dem Baby eine Kur mit Mutaflor zum Darmfloraaufbau. Die KÄ hält möglicherweise Abstillen für sinnvoll und meint Kortison ginge nur in Verbindung mit Antibiotikum. Blut- oder Stuhltest wurden bisher nicht veranlasst. Im Übrigen ist der Kleine meist sehr fröhlich und umgänglich, nur die Nächte werden aufgrund des Juckreizes immer problematischer. Was halten Sie von all dem? Ist PFLEGE für das Gesicht in einem solchen Zustand überhaupt möglich? Wäre die Einweisung in eine spezielle Hautklinik sinnvoll?
Vielen Dank!
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:341
2012-03-24
Sehr geehrte Fragestellerin

Ab einer gewissen Dauer und Krankheitsintensität der Neurodermitis, gerade im Säuglingsalter, ist ein stationärer Aufenthalt, ggf. kombiniert mit einer Neurodermitisschulung eine gute Idee. Konkrete Empfehlungen über das Internet verbieten sich in Unkenntnis des tatsächlichen Hautbefundes. Es ist von hier aus nicht zu ermessen, was gegen die Anwendung lokaler antiseptischer Maßnahmen spricht, warum eine Cortisoncreme nur unter antibiotischer Gabe erfolgen sollte und warum das Abstillen zu einer Besserung des Befundes führen sollte. Für den positiven Effekt der Gabe darmfloraaufbauender Substanzen gibt es keine ausreichende Absicherung durch Studien (AWMF Leitlinie: Zusammenfassend gibt es keine überzeugenden "Evidenzen" dafür, dass Probiotika einen positiven Effekt auf die Schwere (oder den) Verlauf der Neurodermitis haben [1a,A].
Unterschiedliche Dosierungen und Stämme in den Studien erschweren die Beurteilung, aus derzeitiger Sicht kann die Gabe nicht empfohlen werden [-,D].)

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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