Autor: mm |
Hallo, ich litt seit der Pubertät bis vor einigen Jahren an einem therapieresistenten Handekzem. Es verschwand von selber, ungefähr zur gleichen Zeit, als ich anfing die Pille (Valette) gegen Akne zu nehmen (weiß aber nicht mehr, ob davor, oder danach). Ebenfalls in dieser Zeit stellte ich zum ersten Mal bewußt fest, daß meine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit spürbar nachließ (Alter Mitte 20). Außerdem litt ich für einige Jahre unter (angeblich allergisch verursachter) chronischer Bronchitis und häufigen Lungenentzündungen. Letztes Jahr wurde bei mir eine Hashimoto Thyreoiditis festgestellt und ich erhalte mittlerweile eine sehr hohe Dosis Thyroxin. Schon im Frühjahr habe ich die Pille abgesetzt und im Hochsommer erhielt ich Eiseninfusionen (Ferrlecit). Etwa nach der 4. Infusion kehrte das Handekzem zurück. Ich konnte es nach einigen Wochen unter Kontrolle bringen, muß aber seitdem sehr konsequent pflegen. Die passende Thyroxin-Dosis habe ich leider erst letzten Herbst gefunden. Da das Auftreten bzw Verschwinden des Ekzems immer in zeitlicher Nähe mit dramatischen hormonellen Veränderungen stattfand, würde ich gerne von Ihnen erfahren, ob Ihnen eine Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse und dem Aufflammen solcher Ekzeme bekannt ist. Des weiteren hätte ich gerne von Ihnen gewußt, ob die Eiseninfusionen als Auslöser infrage kommen. Sind Allergien gegen Nickel und Kobalt (und eine laaaange Liste häufiger und einiger seltener Allergien) in diesem Zusammenhang relevant? Oder kann man die Allergiedisposition im Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen als typisch ansehen? Herzlichen Dank, m |
Dr. Martina Staudacher Expertin Beiträge:83 | 2005-05-20 |
Sehr geehrte Fragestellerin, Zunächst sollte allgemein gesagt werden, daß Handekzeme unterschiedliche Ursachen haben können, wobei allergische und kumulativ-toxische Ursachen im Vordergrund stehen. Handekzeme können sich zum Beispiel durch Nickel (u.a. enthalten in Zigarettenrauch) verschlechtern. Es ist bekannt, daß autoimmune Schilddrüsenerkrankungen mit kreisrundem Haarausfall assoziiertt sind, der wiederum beim atopischen Ekzem (Neurodermitis) häufiger vorkommt. Da das atopische Ekzem eine multifaktorielle Erkrankung ist, ist eine genetische Disposition denkbar. In der medizinischen Fachliteratur gibt es allerdings keine Veröffentlichung, die einen eindeutigen Zusammenhang feststellen konnte. Bezüglich der Frage, ob durch Substitution von Eisen eine Verschlechterung von Ekzemen auftreten kann ist zu sagen, daß man experimentell erhöhte Eisenwerte in entzündlicher Haut bei Neurodermitikern festgestellt hat. Ob diese Werte auch die Verschlechterung von Ekzemen oder einer Neurodermitis erklärt, ist jedoch zur Zeit noch offen. Ihre Dr. Martina Moderer |
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