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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Pricktest bringt Fragen mit sich
2013-05-24
Autor:
Yeza
Hallo,

bei meinem 6 Monate alten Sohn wurde wegen seiner Neurodermitis ein Pricktest gemacht. Getestet wurden Kuhmilch, Weizen, Nüsse und Ei. Auf Ei und Weizen zeigte er eine Hautreaktion. Ich weiß, dass das etwas mit der Neurodermitis zu tun haben kann aber nicht muss. Mein Sohn wird hauptsächlich noch gestillt. Die Ärztin riet mir zu einer 2-wöchigen Auslassdiät und dann eine Provokation falls die zwei Wochen der Haut gut getan haben. Zunächst sprach sie davon alle Getreidesorten (Roggen, Hafer, Weizen, Dinkel und weizenverwandte) zu meiden. Das ist aber schon recht schwierig und so schlug sie vor nur Weizen und Weizenverwandte zu meiden. Im Nachhinein irritiert mich das.
Meine Fragen: Was wird eigentlich genau beim Wizen-Pricktest getestet? Gluten? Allerdings hab ich gelesen, dass Gluten nicht in die Muttermilch übergeht. Wenn nicht das, was dann? Und warum wäre es besser auch Roggen und Hafer zu meiden?
Wie sollte die Provokation aussehen? Einen Tag lang weizen- und eihaltige Nahrung oder nur eine Mahlzeit? Danach soll ich laut Ärztin 72 Stunden die Haut beobachten. Angenommen all das deutet auf eine Unverträglichkeit von Weizen bzw. Ei hin. Was sollte ich dann bei der Beikosteinführung beachten? Darf er vom Roggenbrötchen essen?
Und noch eine komplett andere Frage: Symptome bei ihm sind offene Stellen an den Wangen (dank Kortison erstmal verheilt), rote Flecken über den (Ober-)körper verteilt, Juckreiz (hauptsächlich Wangen und am Kopf, selten am Körper). Ist es normal, dass diese Symptome scheinbar unabhängig voneinander mal besser und mal schlechter sind? Ich konnte bisher kaum einen Zusammenhang zwischen Juckreiz, dem Zustand seiner Wangen und den Flecken sehen.
Dr. Imke Reese

Expertin
Beiträge:74
2013-06-02
Sehr geehrte Fragestellerin
Wie Sie schon richtig schreiben, eine vorhandene Sensibilisierung - das ist
ja das, was beim Pricktest festgestellt wird - kann einen Einfluss auf die
Neurodermitis Ihres Kindes haben. Um das auszuprobieren, ist es in der Tat
sinnvoll, sowohl Weizen (inkl. Dinkel, Kamut, Grünkern) und Ei zu meiden.
Allerdings reichen 10 Tage in der Regel aus. Sollte sich die Haut Ihres
Kindes in der Zeit deutlich bessern, führen Sie einen Tag Weizen wieder ein
(Brötchen zum Frühstück, Nudeln zum Mittag, Brot zum Abendbrot) und
beobachten, ob sich die Haut wieder verschlechtert. Sollten Sie unsicher
sein, belassen Sie den Weizen in Ihrem Speiseplan und beobachten die Haut
weiter. Wenn Weizen wirklich einen Einfluss auf die Haut Ihres Kindes hat,
sollte sich die Haut unter Weizenverzehr Ihrerseits kontinuierlich
verschlechtern. Roggen und Hafer ebenfalls zu meiden, ist nicht sinnvoll.
Mit Ei machen Sie es genauso. Allerdings müssen Sie keine 3 Eier pro Tag
essen. Für die Beobachtung der Haut würde ich Ihnen raten, sich ein
Neurodermitistagebuch zuzulegen und gleichzeitig auch andere mögliche
Auslöser zu dokumentieren.
Ihre Dr. Imke Reese

Zur zweiten Frage ist anzumerken, dass die Neurodermitis einen schubweisen Verlauf nimmt. Diese Schübe können auch unabhängig von erkennbaren äußeren Auslösern auftreten und sie betreffen nicht immer alle Hautregionen gleichermaßen. Juckreiz allerdings ist wesentlicher Teil der Neurodermitis. Es ist daher zu erwarten, dass Hautstellen, die einen neurodermitischen Herd entwickeln auch jucken. Allerdings sind wir natürlich an einigen Körperstellen juckreizempfindlicher als an anderen.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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