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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Säuglingsmilch bei kuhmilchunverträglichkeit und neurodermitis
2012-06-18
Autor:
Mama
Hallo, mein 2,5jähriger Sohn hat eine Milch- und Sojaunverträglichkeit, die sich in breiigem Stuhl und Neurodermitis äußert. Wir lassen nun auf Empfehlung der Kinderärztin seit 3 Monaten jegliche Nahrung, die Kuhmilch oder Soja enthält, weg.
Der Stuhl ist mittlerweile fester geworden. Jedoch ist die Neurodermitis sehr stark geworden, vor allem an den Gelenken und hinter den Ohren. Er kratzt sich vor allem nachts, auch diverse Cremes, wie Linola, helfen nicht wirklich.

Frage 1: Wie können wir ihm helfen, dass vor allem der nächtliche Juckreiz gemindert wird?

Frage 2: Ich bekomme in 3 Wochen mein zweites Kind und möchte gerne wissen, welche Säuglingsnahrung empfehlenswert ist, damit keine Kuhmilchallergie ausgelöst wird?
Dr. Imke Reese

Expertin
Beiträge:74
2012-06-19
Sehr geehrte Fragestellerin,

bevor Kuhmilch und Soja langfristig auf der Verbotsliste bleiben, sollte auf jeden Fall durch eine Provokation (unter Arztaufsicht) geklärt werden, ob wirklich beide Lebensmittel nicht vertragen werden. Durchfall nach Milch kann auch eine Milchzuckerunverträglichkeit als Grund haben.

Zur Frage der Prävention möchte ich Sie gern auf das Buch "Allergien vorbeugen" (www.allergienvorbeugen.de) aufmerksam machen. Inzwischen ist man vollkommen davon abgekommen, vorbeugende Meidung als Maßnahme im Rahmen der Allergieprävention zu empfehlen. Im Gegenteil, eine Auseinandersetzung mit der Umwelt, inkl. der Ernährung, ist entscheidend dafür, dass das Immunsystem lernt, normal mit der Aussenwelt umzugehen.
Die wichtigsten Maßnahmen sind, möglichst 4 Monate voll zu stillen und danach mit der Beikost zu beginnen. Bei der Beikosteinführung richten Sie sich am besten nach dem Ernährungsfahrplan des FKE (www.fke-do.de).

Alles Gute!

Dr. Imke Reese

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Sehr geehrte Fragestellerin

Der nächtliche Juckreiz ist Teil des Ekzems und sollte daher auch mit den üblichen antiekzematösen Maßnahmen behandelt werden. Dies besteht aus einer Pflege, die mehrmals täglich dünn aufgetragen wird.

In dieser frühen Lebensphase sollten sie ein Produkt oder eine Rezeptur wählen, die noch keinen Harnstoff enthält und auch ansonsten sollte auf Wirkstoffe und Pseudowirkstoffe ohne nachgewiesenen Zusatznutzen verzichtet werden.

Zusätzlich kann zur Nacht ein Antihistaminikum der älteren Generation eingesetzt werden. Der unerwünschte Effekt der Müdigkeit kann in diesem Fall durchaus mal erwünscht sein.

Sollten diese beiden Maßnahmen erfolglos bleiben, kann kurzfristig eine Cortisoncreme eingesetzt werden - und sollte darunter kein stabiler Hautbefund erreicht werden, bleiben noch die topischen Immunmodulatoren (Elidel und Protopic)

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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