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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie bei Erwachsenen

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Thema: schwerere Neurodermitis nach Epikutantest & Pricktest
2016-08-17
Autor:
Franzi86
Hallo,

leide schon seit meiner Kindheit an Neurodermitis. Mal mehr mal weniger. Eigentlich auch "nur" an Händen.
Seit dem letzten Winter wurde es immer schlimmer. Im März diesen Jahres hatte ich eine so heftige Reaktion, dass ich drei Wochen meine Hände nicht mehr benutzen konnte und auch die Füße waren plötzlich befallen. Ich musste dann Kortison-Tabletten nehmen welches auch rasch geholfen hat. Den Füßen geh es wieder gut. Den Händen allerdings nicht.
Nach langem hin und her hat man dann einen großen Test durchgeführt. Unter anderem einen Pricktest & Epikutantest. Das Ergebnis brachte auch Klarheit über einige Allergien von denen ich bis dato nichts wusste. Alles auf "Allergiefreundlich" umgestellt und etliches Probiert.
Nun Habe ich allerdings das Problem, dass ich es an den Händen nicht mehr so ausgeprägt habe aber dafür am Rücken, unter den Armen, Ellenbogen und Beine - dazu auch noch sehr sehr stark. Teilweise auch im Gesicht.
Ich habe das Gefühl die Ärzte hören nicht zu. Sie meinten nehmen sie das Kortison und danach ist alles wieder gut. Das ist nur ein heftiger Schub auf die Tests.
Natürlich hat das Kortison im ersten Moment auch geholfen aber wie das ja immer so ist, fängt es jetzt wieder alles von vorne an.
Vorher waren es NUR die Hände und jetzt nach diesen Test ist es fast der ganze Körper… Ich habe schon so viel ausprobiert und weggelassen wie bestimmt jeder hier. Ich kann mir aber auch nicht alle zwei Wochen den halben Körper mit Kortison eincremen. Von den kosten mal abgesehen.
Wie kann es also sein, dass es nach Umstellung etc viel schlimmer ist als vorher? ich bin echt am Verzweifeln!!!
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:540
2016-08-23
Sehr geehrte Fragestellerin

Allem voran ist die Neurodermitis eine angeborene schubweise verlaufende Erkrankung. Das bedeutet, die Neurodermitis braucht keinen äußeren Auslöser um einen schlechten Hautbefund zu erzeugen. Manchmal gibt es welche und dann führt das Ausschalten zur Besserung. Manchmal aber eben auch nicht. Positive Testergebnisse zeigen Sensibilisierungen an, dies muss keineswegs mit klinischer Relevanz korrelieren. Soll heißen, ein positiver Hauttest auf den Stoff A sagt damit keineswegs aus, dass Stoff A die Neurodermitis wirklich negativ beeinflusst. Dementsprechend ist es auch kein Beweis dafür, dass das Weglassen von Stoff A zwingend zu einem besseren Hautbefund führen wird. Das Auslösen eines Neurodermitisschubes ist eine klassische unerwünschte Wirkung von Allergietests. Die Therapie wird in dieser Phase sicherlich zunächst über ein Kortison erfolgen müssen, um diesen Schub zu stoppen. Im Anschluss kann in leichteren Fällen eine Pflegeoptimierung ausreichen, manchmal bedarf es topischer Immunmodulatoren (Protopic, Elidel), um einen stabilen Hautzustand auf Dauer zu erreichen. Vielleicht wäre es auch eine Option, einen stationären Aufenthalt mit Neurodermitisschulung anzustreben, um eine Wertung der Relevanz der Testergebnisse zu bekommen und zunächst einmal wieder einen ruhigen Hautzustand zu erreichen, den man später ambulant weiter erhalten kann.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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