Autor: Positivdenker |
Sehr geehrtes Experten-Team, Mein Sohn, 2 Jahre, hat seit seiner Geburt Neurodermitis. Kinderarzt, Hautarzt und Heilpraktiker konnten uns bisher nicht wirklich weiterhelfen. Nach etlichen Selbstversuchen mit zig Cremes und schlaflosen Nächten die unsere Familie psychisch sehr belasten, bin ich nun in eine Klinik gegangen. Dort wurde mir ein stationärer Aufenthalt empfohlen. Eigentlich wollte ich bei einer Sprechstunde oder Schulung teilnehmen aber der Arzt meinte das Grundlagenwissen könnte nicht in einer Stunde abgehandelt werden. Halten Sie so einen Aufenthalt für sinnvoll? Oder ist das nur ein Interesse der Klinik? Der Stress in neuer Umgebung fördert bei meinem Kind oft einen neuen Schub. Sind eine Sprechstunde oder Schulung nicht Sinnvoller? Leider konnte mir niemand in der Klinik fragen zum Programm, Ablauf oder den Behandlungsformen beantworten mit dem Hinweis erst bei der Aufnahme könnte das entschieden werden. Meine Zweifel bestehen darin dass ich dort mit Cortisoncreme versorgt werde und mit meinem Sohn tagelang in einem Krankenhauszimmer sitze. Vielen lieben Dank im Voraus |
Dr. Karin Tust Expertin Beiträge:75 | 2013-10-14 |
Generell macht ein stationärer Aufenthalt in einer Hautklinik durchaus Sinn, wenn die Haut großflächig entzündet ist und unter ambulanten Bedingungen keine Abheilung oder deutliche Besserung zu erzielen war. Ein paar Tage in der Klinik beinhalten nicht nur optimale Therapie, intensiver als man es zu Hause normalerweise selber hinbekommt, sondern auch einen sogenannten Milieuwechsel, das heißt, eine allergenarme Umgebung. Auch das Herausgenommensein aus dem Alltag, Zeit zu haben, empfinden viele Patienten als Entlastung. Wenn der Gedanke an einen stationären Aufenthalt allerdings im Vorfeld schon Stress bei der Mutter auslöst, sehe ich eine gewisse Gefahr, dass sich das auch auf das Kind überträgt. Sicherlich könnte man auch viele nützliche Tipps für die weitere Hautpflege von dort mitnehmen. Eine zusätzliche Schulung ist auf jeden Fall sinnvoll (in der Münchner Gegend gibt es z.B. das AGNES Programm), diese beinhaltet aber mehr als nur eine Stunde. Dr. med. Karin Tust |
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