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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: verdünnte Chlorbleiche im Badewasser
2013-09-30
Autor:
allinchen
Bitte beachten Sie die oben genannten Hinweise!




Sehr geehrte Experten,
mein Sohn 2,5 Jahre leidet (seit 2 Jahren) an Neurodermitis. Vor kurzem bekam ich die Studie zu diesem Artikel in die Hände: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hautkrankheit-verduennte-chlorbleiche-hilft-gegen-neurodermitis-a-621451.html. Diese gab ich unserem behandelndem Hautarzt. Wie ist Ihre Meinung? Gibt es derzeit weitere Forschungen zu diesem Thema? Gibt es Alternativen, diesen Erreger langfristig abzutöten? Wir behandeln die Haut derzeit mit Basiscreme (oleum olivarum .press öl) und Protopic 0,03% mit mäßigem Erfolg. (Laticort Salbe 0,1% half am besten; Elidel 10 mg/g war erfolglos)
Vielen Dank für Ihre Antwort
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg

Experte
Beiträge:143
2013-10-03
Sehr geehrte Fragestellerin,

Herr Prof. Dr. Wollenberg schrieb am 08.06.2008 zur Frage, ob Chlorbleiche zur Behandlung der Neurodermitis geeignet ist in diesem Forum:

"also eines vorweg – es klappt eigentlich ganz gut. Sie nehmen eine halbe
Kaffetasse voll gewöhnlicher Haushaltsbleiche, gießen diese in eine
volle Badewanne und baden zweimal die Woche für 5 bis 10 Minuten darin.
Gewöhnliche Bleiche hat etwa 5% Natriumhypochlorit, davon 100 ml auf
eine Wanne mit 100 liter Badewasser sind im Endeffekt eine Konzentration
von 0,005%. Damit reduzieren Sie die Staphylokokken auf der Haut, damit
gibt es weniger Ekzem, und das juckt dann auch weniger. Einen "sofort
juckreizlindernden" Effekt hat das Bad nicht. Und es wirkt natürlich
auch nur an den Hautstellen, die unter Wasser sind – nicht am Kopf und
am Hals. Für eine Kinderbadewanne wären 10ml Bleiche auf 10l Wasser
üblich. Es macht aber nichts, wenn Sie ein bischen mehr oder weniger
reinkippen.
Frohes Baden!
Ihr
Prof. Andreas Wollenberg"

Die Staphylokokken wird man nicht dauerhaft beseitigen können, da sie unsere Haut immer wieder erneut besiedeln. Sie sind ekzemverschlimmernd, da sich das Immunsystem mit ihrer Oberflächenstruktur auseinandersetzt. Auf intakter Haut passiert nichts, da es nicht zum Kontakt mit dem Immunsystem kommt. Ziel ist daher die Keimreduktion und gleichzeitige antiekzematöse Therapie. Die gebesserte Haut ist danach nicht mehr für die Staphylokokken anfällig. Man kann also das Therapiekonzept aus Hautpflege und topischem Immunmodulator (Protopic) und gelegentlicher Anwendung einer Cortisoncreme (z.B. Laticort) mit den "Bleichebädern" kurzzeitig kombinieren.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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