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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Wangenekzem
2013-07-28
Autor:
Evi80
Sehr geehrter Dr. Schwichtenberg,
vielen Dank für Ihre Antwort! Da unser Arzt im Urlaub war, fing ich die Behandlung des Wangenekzems meines Sohnes mit Advantan in Eigenregie an. Allerdings war nach 3 Tagen Anwendung (morgens und abends) überhaupt keine Besserung zu sehen. Erst nach 5 Tagen verblasste die Rötung langsam. Nun ist unser Arzt (KiA, Allergologe) wieder da und ich soll Advantan weiter abends ausschleichend nach dem letzten Schema anwenden und Elidel dieses mal immer täglich morgens, sowie an advantanfreien Tagen morgens und abends. Kann man denn die beiden Cremes parallel benutzen? Muss ich im Laufe des Tages verstärkt auf Sonnenschutz achten, wg. Elidel?
Wir sind gerade dabei Beikost einzuführen. Wie lange dauert es, bis die ersten Zeichen (Haut) der evtl. Unverträglichkeit zu sehen sind. Kann es sein, dass Ekzem dieses mal so hartnäckig war, weil er die Karotten nicht vertrug, mit denen wir angefangen hatten? (die ersten Pickelchen kamen aber schon 2 Tage vorher). Kann ich Beikost einführen und gleichzeitig auf PreMilch umsteigen (möchte abstillen), oder ist es eine zu grosse Belastung für den Darm und als Folge für die Haut? Oder ist das mit dem Abstillen momentan überhaupt keine gute Idee?
Und die letzte Frage: wir werden in einem Monat impfen lassen. Soll die Haut zu diesem Zeitpunkt möglichst intakt sein? Falls ich dann noch Elidel anwende, könnte das die Wirkung der Impfung beeinträchtigen, sodass sich nicht genügend Antikörper bilden?
Viele Dank für Ihre Antwort!
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg

Experte
Beiträge:143
2013-07-31
Das sind ja eine Menge Fragen – ich will mal versuchen, die alle sinnvoll zu beantworten:

(1) Ja, man kann die Cremes parallel benutzen – es passiert nichts Schlimmes. Es ist allerdings nicht immer optimal.

(2) Grundsätzlich sollte man bei kleinen Kindern immer auf einen Sonnenschutz achten. Die grundsätzliche Gefährlichkeit von zu viel Sonnenlicht wird durch Elidel nicht noch gefährlicher – da gibt es klare Studien.

(3) Hier muss man verschiedene Reaktionstypen unterscheiden. In der Regel zeigen sich die Zeichen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit je nach Reaktionstyp bei Soforttypallergie zwischen 10 Minuten und mehreren Stunden oder bei Spättypallergie zwischen 12 und 36 Stunden. Es ist also ein sehr weites Feld, hier benötigen Sie Hilfe von Ihrem allergologisch versierten Hautarzt.

(4) Eine Nahrungsmittelallergie auf Karotten ist bei Neurodermitis nicht häufig, aber möglich. Hier muss eine allergologische Abklärung erfolgen, um ihnen sinnvoll Rat geben zu können.

(5) Ja, sie können gleichzeitig abstillen und Beikost einführen. Das ist sinnvoll und weder gefährlich noch unsinnig. Aktuell empfehlen wir: Man sollte grundsätzlich die ersten 4 Monate voll stillen, dann langsam nach "Standard Kostaufbau" zusätzlich feste Nahrungsmittel einführen. Wer nicht stillen kann oder will, sollte im Normalfall normale Säuglingsnahrung und bei Risikokindern (Eltern oder Geschwister atopische Erkrankungen) hypoallergene Säuglingsnahrung zufüttern. Im Rahmen des Kostaufbaus wird besonders die frühe Einführung von Fisch empfohlen. Diese Empfehlung ist für alle atopischen Erkrankungen inclusive Neurodermitis gleichermaßen gültig.

(6) Die Haut sollte bei Durchführung der Impfung möglichst intakt sein. Eine äußerliche Behandlung während der Impfung ist weder mit "Kortisoncreme", noch mit Elidel oder Protopic störend. Das ist klar untersucht. Wenn die Haut zu schlecht ist, empfehlen wir aktuell eine intensivierte äußerliche Therapie mit
"Kortisoncreme" oder Elidel oder Protopic für zwei Wochen und dann eine Impfung egal wie gut die Haut dann ist.

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