Startseite Aktuelles Grundlagen Arztbesuch Diagnostik Therapie Vorbeugen Expert*innen-Rat Häufige Fragen Links Newsletter Impressum
 

Häufige Fragen

Therapie der Neurodermitis im Kindesalter
→ Impfungen bei Neurodermitis im Kindesalter

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

1
Neurodermitis und Impfungen
Unser Sohn hat mit ca. 8 Wochen Neurodermitis bekommen. Er soll jetzt von der Kinderärztin die 6-fach Impfung bekommen. Da er aber auf Nahrungsmittel so überschießend reagiert hat, mache ich mir Sorgen bezüglich Impfschäden und seiner Haut. Ist die 6-fach-Impfung OK oder sollte lieber langsam nach und nach geimpft werden? Oder sollten wir mit dem Impfen noch warten?

2
Impfungen bei Neurodermitis
Bei unserem Sohn (8 1/2 Monate) wurde mit 4 Monaten Neurodermitis festgestellt. Können Sie uns einen Ratschlag hinsichtlich der besten, zukünftigen Vorgehensweise im Falle der anstehenden Impfungen geben?

3
Neurodermitis durch Kuhmilchunverträglichkeit oder durch das Impfen?
Mein Sohn ist 22 Monate alt und hat nach der letzten Impfung (die 4. Impfung gegen Diphterie und Tetanus) plötzlich Neurodermitis entwickelt. Eine Heilpraktikerin hat bei einer Testung durch Bioresonanz festgestellt, dass er eine Kuhmilchunverträglichkeit hat. Meine Frage ist nun, ob sich eine solche Unverträglichkeit noch legen kann. Kann es sich nicht einfach um eine vorübergehende Impfreaktion handeln?

4
Impfungen und Stress als Provokationsfaktor einer Neurodermitis
Unser Sohn (knapp über zwei Jahre alt) leidet gerade unter rötlichem, juckenden Hautausschlag an Handgelenken, Handrücken und Knien. Er wurde vom Kinderarzt gegen verschiedene Kinderkrankheiten mehrfach geimpft. Eine Heilpraktikerin meinte nun, dass diese Impfungen zur Hauterkrankung beigetragen haben können. Hinzufügen möchte ich, dass wir gerade einen Hausbau abgeschlossen haben und er in dieser Phase auch intensiv von den Großeltern betreut wurden. Hat dieser Umstand möglicherweise bei ihm durch den psychischen Stress diese Hautreaktion hervorgerufen/intensiviert?

Unser Sohn hat mit ca. 8 Wochen Neurodermitis bekommen. Er soll jetzt von der Kinderärztin die 6-fach Impfung bekommen. Da er aber auf Nahrungsmittel so überschießend reagiert hat, mache ich mir Sorgen bezüglich Impfschäden und seiner Haut. Ist die 6-fach-Impfung OK oder sollte lieber langsam nach und nach geimpft werden? Oder sollten wir mit dem Impfen noch warten?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin rät alle empfohlenen Impfungen auch bei Kindern mit Neurodermitis unbedingt durchzuführen: "In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde kein Zusammenhang zwischen einer Impfung und der Verschlechterung einer Neurodermitis festgestellt. In Einzelfällen kann sich ein Ekzem nach einer Impfung auch verschlechtern. Dies ist allerdings durch das allgemein phasenhaft, in Schüben, verlaufende Krankheitsbild der Neurodermitis erklärbar. Ebenso werden nach Impfungen Besserungen der Hautsymptome beobachtet, die aber ebenfalls nur in einem zeitlichen, nicht aber in einem kausalen Zusammenhang mit dem Verlauf der Neurodermitis stehen."

Außerdem ist es ja so, dass die Komplikationen einer Erkrankung (Hirnhautentzündung, Lungenentzündung, und andere), die durch eine Impfung hätten vermieden werden können, in keinem Verhältnis stehen zu einer nur theoretisch möglichen - und dann auch nur kurzzeitigen - Verschlechterung einer Neurodermitis. Das Deutsche Grüne Kreuz rät: "Falls sich Ihr Kind gerade in einem schweren Schub befindet, sollte die Impfung verschoben werden. Nur bei Kindern, die auch nach Wochen oder gar Monaten kein verbessertes Hautbild zeigen, sollte man trotzdem im Schub impfen, um einen wirksamen Schutz gegen bedrohliche Erkrankungen zu erreichen."

Gerade Kinder mit Neurodermitis sind bei offenen Hautstellen besonders durch Infektionen mit Hepatitis B gefährdet, wie eine italienische Studie von Guardignino und anderen zeigen konnte. Ähnliches gilt auch für eine Tetanusinfektion. Bei schwerer verlaufender Neurodermitis empfiehlt die STIKO eine zusätzliche Impfung gegen Windpocken (Varizellen). Windpocken können bei Kindern und bei Erwachsenen mit Neurodermitis extrem schwer und komplikationsreich verlaufen. Kinder mit einem erhöhten Risiko, also auch Kinder mit Neurodermitis, sollten zwischen dem vollendeten zweiten Lebensmonat und dem 23. Lebensmonat gegen Pneumokokken, einem in diesem Alter häufigen Erreger von schwer verlaufenden Lungen-, Mittelohr- und Hirnhautentzündungen, geimpft werden. Eine Behandlung mit Kortison, äußerlich oder innerlich in niedrigen Dosen angewandt, stellt kein Hindernis für die empfohlenen Impfungen dar. Eine Allergie gegen Hühnereiweiß spricht ebenfalls nicht gegen die allgemein von der STIKO empfohlenen Impfungen (Ausnahme: Gelbfieber- und Grippeimpfung).

Sprechen Sie mit der Kinderärztin Ihres Sohnes und stellen Sie gemeinsam einen Impfplan für Ihren Sohn auf. Wenn Sie als Mutter etwas Scheu vor der 6-fach-Impfung haben, kann ich das gut verstehen. Das hatte ich bei meinem Sohn auch. Wir haben zuerst Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten geimpft und anschließend nach und nach die anderen empfohlenen Impfungen durchführen lassen.

Dr. Philippa Golling

Bei unserem Sohn (8 1/2 Monate) wurde mit 4 Monaten Neurodermitis festgestellt. Können Sie uns einen Ratschlag hinsichtlich der besten, zukünftigen Vorgehensweise im Falle der anstehenden Impfungen geben?

Kinder, die an einer Neurodermitis leiden, können wie gesunde Kinder geimpft werden. Der Impfkalender wird entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) herausgegeben. Die STIKO empfiehlt bei Kindern mit schwerer Neurodermitis neben den üblichen Impfungen die Windpockenimpfung, da sich diese Viren auf vorgeschädigter Haut leichter ansiedeln und sich viel schneller ausbreiten.

Die Impftermine sollten mit dem Impfarzt (meist der Kinder- oder Hausarzt) genau besprochen werden. Es ist jedoch nicht ratsam, eine Impfung in einem Neurodermitisschub oder während einer Hyposensibilisierungsbehandlung zu verabreichen. In den meisten Fällen beeinflusst eine Impfung den Zustand einer Neurodermitis nicht.

Zur Optimierung der Behandlung empfehle ich während eines Schubes die Anwendung von antientzündlichen Cremes und zwischen den Schüben eine rückfettende Behandlung mit Pflegesalben und Ölbädern.

Dr. Martina Moderer

Mein Sohn ist 22 Monate alt und hat nach der letzten Impfung (die 4. Impfung gegen Diphterie und Tetanus) plötzlich Neurodermitis entwickelt. Eine Heilpraktikerin hat bei einer Testung durch Bioresonanz festgestellt, dass er eine Kuhmilchunverträglichkeit hat. Meine Frage ist nun, ob sich eine solche Unverträglichkeit noch legen kann. Kann es sich nicht einfach um eine vorübergehende Impfreaktion handeln?

Wenn bei Ihrem Kind eine Neurodermitis (atopisches Ekzem) vorliegt, sollte eine intensive Behandlung während des Schubes mit antientzündlichen Cremes erfolgen. Eine Unverträglichkeit auf Kuhmilch gibt es bei Kleinkindern häufiger und kann sich nach einiger Zeit der Karenz (Verzicht auf Kuhmilch) wieder geben. Ich empfehle jedoch die Diagnostik der Allergien durch einen Hautarzt und Allergologen, um eventuell weitere relevante Allergene zu identifizieren. Diese Diagnostik kann auch schon im Kleinkindesalter erfolgen.

Grundsätzlich ist es nicht ratsam, ein Kind im Neurodermitisschub zu impfen. Es gibt in der medizinischen Literatur jedoch keine Untersuchungen, die zeigten, dass sich eine Neurodermitis nach einer Impfung verschlechtert hat. Als man früher noch gegen Pocken geimpft hat, wurden Verschlechterungen jedoch häufiger gesehen.

Dr. Martina Moderer

Unser Sohn (knapp über zwei Jahre alt) leidet gerade unter rötlichem, juckenden Hautausschlag an Handgelenken, Handrücken und Knien. Er wurde vom Kinderarzt gegen verschiedene Kinderkrankheiten mehrfach geimpft. Eine Heilpraktikerin meinte nun, dass diese Impfungen zur Hauterkrankung beigetragen haben können. Hinzufügen möchte ich, dass wir gerade einen Hausbau abgeschlossen haben und er in dieser Phase auch intensiv von den Großeltern betreut wurden. Hat dieser Umstand möglicherweise bei ihm durch den psychischen Stress diese Hautreaktion hervorgerufen/intensiviert?

Aufgrund Ihrer Schilderungen über die Beschwerden kann ich natürlich aus der Ferne keine Diagnose stellen. Falls eine Neurodermitis (atopisches Ekzem) vorläge, wäre es möglich, dass die üblichen, aber durchaus sinnvollen Schutzimpfungen die Hautveränderungen vorübergehend verschlechtern können. Auch psychischer Stress kann eine Neurodermitis verschlechtern. Dass die Hauterkrankung durch Stress allein ausgelöst wurde, ist unwahrscheinlich. Um sich ein deutlicheres Bild über die Hauterkrankung zu machen, empfehle ich einen Besuch beim Hautarzt und Allergologen, der bei Kindern schon verschiedene Allergietestungen durchführen kann, falls diese erforderlich wären.

Dr. Martina Moderer

Die Inhalte von Neurodermitistherapie.info können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Experten-Sprechstunden sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss und beachten unsere Datenschutzerklärung.
© 2024 medical project design GmbH