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Therapie mit kortisonhaltigen Präparaten

Äußerlich anzuwendende Kortisonpräparate werden vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei vielen Hauterkrankungen wie z. B. der Neurodermitis (Atopisches Ekzem) und dem allergischen Kontaktekzem seit den 50er Jahren eingesetzt. Kortisonhaltige Präparate stehen zur äußerlichen Anwendung in vier Wirkstärken zur Verfügung: Schwach wirksame Kortisonzubereitungen werden der Klasse I zugeordnet, die Klasse II umfasst mittelstarke Kortisone, gefolgt von den starken Präparaten der Klasse III und den sehr starken Kortisonen der Klasse IV. Um welche Wirkstärke es sich bei einem verordneten Präparat handelt, sollten Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Arzt erfragen, da dies oft nicht aus der Produktverpackung oder -beschreibung hervorgeht. In der Behandlung der Neurodermitis kommen vorrangig Präparate der Klasse II zum Einsatz. Hier gibt es bestimmte Kortisonstoffe mit einem besonders gut verträglichen Wirkprofil, wie z.B. Hydrocortison-17-Butyrat, Prednicarbat oder Methylprednisolonaceponat.

Aufgrund der Wirkung auf das Wachstum der Hautzellen können im Rahmen einer äußerlichen Kortisontherapie Nebenwirkungen wie eine Verdünnung der behandelten Hautschichten ("Pergamenthaut", "Zigarettenpapierhaut", "Kortisonhaut") oder Erweiterungen von Blutgefäßen auftreten. Bei korrekter Anwendung nach den Vorgaben des Arztes können solche Nebenwirkungen jedoch in den meisten Fällen vermieden werden. Hierbei gibt es insbesondere folgende Punkte zu beachten: Die äußerliche Kortisontherapie ist stets nur eine zeitlich begrenzte Maßnahme. Der Hautarzt kann das Nebenwirkungsrisiko gering halten, indem er Kortison nur in Intervallen einsetzt. Darüber hinaus kann durch einen Wechsel auf die nächstschwächere Gruppe die Behandlung "ausschleichend" beendet werden. Ein zu plötzliches Absetzen der Kortisonbehandlung ist zu vermeiden, da es sonst zu einem Wiederaufflammen der Hautveränderungen kommen kann, dem sogenannten "Rebound-Effekt". Grundsätzlich sollte eine Kortisonanwendung, insbesondere über längere Zeit, nur unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Nicht alle Regionen unserer Haut sind dem Kortison gegenüber gleichermaßen empfindlich. Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt bei der korrekten Kortisontherapie ist daher die Wahl der Wirkstärke je nach Lokalisation der zu behandelnden Stelle des Körpers. Eine der empfindlichsten Regionen der menschlichen Haut ist das Gesicht. Hier sollte Kortison nur sehr zurückhaltend zum Einsatz kommen. Eine gefürchtete unerwünschte Wirkung im Gesicht ist die rosacea-artige Dermatitis. Dies ist eine hartnäckige immunologisch verursachte Entzündung der Talgdrüsen. Wer also aufgrund einer Hautveränderung am Bauch eine Kortisonsalbe verschrieben bekommen hat und nun auch die neu hinzugetretenen Stellen im Gesicht mitbehandeln möchte, sollte nicht bedenkenlos zur Tube im Schrank greifen!

Wichtig ist auch die Wahl der richtigen Grundlage. Bei hochakuten z.T. nässenden Hautveränderungen setzt man wässrige Tinkturen und Lotionen ein. Bei chronischen Hautveränderungen mit Schuppung wird der Arzt auf die Anwendung von Cremes und Salben zurückgreifen. An der Kopfhaut empfiehlt sich die Verwendung moderner Schaumpräparate.

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