Eine gestörte äußere Hautschicht (epidermale Barriere) gehört Prof. Dr. Regina Fölster-Holst (Universität Kiel) zufolge zu den zentralen Ursachen der Neurodermitis (atopisches Ekzem). Dieser Barriere-Defekt erleichtert die Penetration von Schadstoffen und Allergenen, was über immunologische Mechanismen eine atopische Entzündung der Haut auslösen kann.
"Um die Hautbarriere atopischer Haut zu stabilisieren und Ekzemschübe möglichst zu vermeiden, wird seit langem der regelmäßige Einsatz von Feuchtigkeit- und Fett-spendenden Hautpflegemitteln (Emollienzien) empfohlen. Trotzdem gab es bisher nur wenige gesichterte Daten zum Einfluss dieser Basistherapie auf die Hautbarriere", berichtete Prof. Fölster-Holst im Rahmen der 24. Fortbildungswoche für Dermatologie und Venerologie 2014 in München.
Eine aktuelle Studie untersuchte deshalb den Effekt eines wirkstofffreien Emolliens mit Cholesterol, essenziellen Fettsäuren und Ceramiden (Handelpräparat Alfason Repair) auf die Barrierefunktion der nicht-entzündeten Haut. Zehn Patienten mit atopischem Ekzem wendeten dazu 14 Tage lang zweimal täglich das Pflegepräparat auf einem Unterarm an. Im Vergleich mit unbehandelter Haut (Rechts-Links-Vergleich) profitierten die Teilnehmer mit einer deutlichen Verbesserung diverser Faktoren wie z.B. Juckreiz und Hautfeuchtigkeit. Außerdem wurde eine Auswertung elektronenmikroskopischer Bilder der interzellulären Lipidlamellen vorgenommen. Dabei wurde deutlich, dass die Basistherapie zu einer Zunahme der Lipidlamellen sowie einem höheren Organisationsgrad dieser Strukturen führt.
Prof. Fölster-Holst erklärte: "Die Schichtung der Lipidlamellen im Interzellularaum kann als Maß für die Funktionsfähigkeit der Hautbarriere herangezogen werden. Diese neuen Daten bestätigen, dass die Patienten tatsächlich von der Basistherapie mit einem geeigneten Produkt profitieren."